09. 01. 2021 - Kultur in Corona-Zeiten

Die Kultur lebt!

Auch wenn nicht alles so einfach und ungezwungen ist, wie vor 13 Monaten - die Kreativität kapituliert nicht vor Allgemeinverfügungen.

Dazu folgender Bericht der "Dithmarschen" vom 09.01.2021

Solidarität in schwierigen Zeiten

Ein außergewöhnliches Jahr jenseits von Routine-Abläufen und geprägt von abgesagten Veranstaltungen haben auch der 46 Mitglieder starke Kunstverein Heide und der Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt (FKE) mit seinen 180 Mitgliedern hinter sich. „Wir hoffen, dass alle in diesen schwierigen Zeiten bei der Stange bleiben, uns weiterhin unterstützen und in ihrer Region ein Stück Kultur fördern“, sagt Dirk-Uwe Becker, der in beiden Vereinen den Vorsitz hat.

Der Kunstverein Heide konnte 2020 nicht sein volles Programm fahren. Von drei sonst üblichen Ausstellungen auf der Museumsinsel Lüttenheid blieb nur eine übrig. „Glücklicherweise konnte Nanna Mury im Rahmen des kreisweiten Kunstgriffs im August ihre Skulpturen zeigen, und Irmgard Kullmann stellte abstrakte Gemälde aus. Eine Vernissage war nicht möglich“, resümiert Becker und kündigt an, die in 2020 ausgefallenen Ausstellungen mit den Künstlern Wolfgang Groß-Freytag, Michael Wilke und Wolfram Zagarus soweit möglich in diesem Jahr nachholen zu wollen. Nicht verschoben werden musste hingegen die Literatursommer-Lesung am 19. August in der Ditmarsia in Meldorf. Da der irische Schriftsteller Mike McCormack damals aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht nach Deutschland kommen wollte, weil er anschließend in Irland in Quarantäne gemusst hätte, gab es eine Kursänderung. „Wir haben ihn kurzerhand per Videokonferenz zugeschaltet, es war einfach toll“, erläutert Becker dazu. Der Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt musste sich ebenfalls flexibel zeigen und immer wieder auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. So wurde zum Beispiel die für Ende März geplante Ausstellung mit Werken des Grafikdesigners Kurt Riggert im Alten Rathaus in Garding aufgrund des Lockdowns abgesagt und konnte erst im Juni eröffnet werden. „Anfang September hatten wir schließlich unsere zweite und letzte Ausstellung `Kraut und Rüben – unsortiert und unjuriert`, dort präsentierten Mitglieder der Sparte Kunstklima ihre Werke“, berichtet Ellen Balsewitsch-Oldach. Sie ist im FKE für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und zudem Sprecherin der Sparte Literatur. Und sie hat die Ausstellung „Kunstwinter“ im Atrium des Alten Rathauses organisiert. Malerei, Schmuck, Keramik und Fotografie stehen im Zentrum. Einblicke sind derzeit allerdings nur virtuell möglich, ein Video dazu gibt es auf www.kunstklima.com.

Wie Balsewitsch-Oldach freut sich auch Becker auf jedes Projekt, das 2021 realisiert werden kann: „Vorzubereiten gibt es so einiges. So haben wir zum Beispiel für die Kunstgriff-Reihe im August eine Zusage von Feridun Zaimoglu für eine Ausstellung mit einer Auswahl seiner Malerei und für eine Lesung. Das ist toll.“

Ingrid Haese




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