Der Feind

von Erich Maria Remarque
Rezension von Karl Forcher

Im Westen nichts Neues, mit diesem Urbild aller Anti-Kriegsromane, wurde Erich Maria Remarque berühmt. Dem Verlag Kiepenheuer & Witsch  ist zu danken, dass in Zusammenarbeit mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück ein schmaler Band mit Erzählungen herausgegeben wurde, in dem Remarque in seiner unvergleichlichen Art die seelischen Verwüstungen durch den 1. Weltkrieg zur Sprache bringt.

Erzählungen, die den heroischen Floskeln der Kriegstreiber den Schweiß, den Schmerz, die Verwüstungen der einfachen Soldaten, aber auch der Frauen entgegenstellt. Diese Geschichten spielen großteils nicht im Krieg, im Trommelfeuer. Nein, danach, teilweise Jahre danach. Zeigen die eiternden Seelen,  noch immer verwundet durch die Erlebnisse im Schützengraben. Aber auch den Mut, die Ausdauer, das Weiter-machen der Überlebenden.

Es sind zehn Erzählungen, sieben davon schrieb Remarque für die Zeitschrift Colliers im US-Bundesstaat Ohio, wo sie ins Englische übersetzt erschienen. Remarques Original ist verschollen, diese Erzählungen wurden zurück ins Deutsche übersetzt. Zwei weitere Erzählungen stammen aus dem Nachlass, die zehnte wurde 1920 in einer deutschen Zeitschrift veröffentlicht.

Zehn Erzählungen auf knapp 100 Seiten, dazu ein Nachwort von Thomas F. Schneider, dem Leiter des Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrums.

Lesen Sie diese Erzählungen, es dauert nicht lange und immunisiert  auch ein Jahrhundert nach diesem Krieg und  90 Jahre nach dem Schreiben zuverlässig gegen jede Form der Kriegsbegeisterung.




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