24. 02. 2012 - Drei, die für Kapfenberg wichtig waren

 

 

 

 

Ihr kulturelles Vermächtnis wirkt heute noch nach: Kandlbauer, Mikesch und Ferstl (v. l.)

 

Helles Dreigestirn der Kultur in Kapfenberg

Alfred Mikesch, Willi Kandlbauer und Edi Ferstl sind auch nach ihrem Tod noch wichtige Eckpfeiler im Kulturleben der Stadt Kapfenberg. Eine Ausstellung im Kulturzentrum erinnert an dieses Dreigestirn.

 

Alfred Mikesch, Willi Kandlbauer, Edi Ferstl: drei Männer, die dem Kapfenberger Kulturleben ihren Stempel aufgedrückt haben. Drei Männer, die gegen den Strom geschwommen sind. Drei Männer, die den letzten beiden Jahren von uns gegangen sind. Ihnen ist eine Ausstellung gewidmet, die heute um 19 Uhr im Kapfenberger Kulturzentrum eröffnet wird.

Initiator dieser ungewöhnlichen Schau ist Hans Bäck, langjähriges Mitglied des Europa-Literaturkreises Kapfenberg. Bäck ist ein Unbequemer, ein Kritiker, ein „Grantler“. Und ein gerüttelt Maß an „Grant“ steckt auch hinter der Idee dieser Gedenkausstellung. Denn Bäck missfällt, dass die Stadt Kapfenberg diese „3 Männer, die für Kapfenberg wichtig waren“, so der Titel der Ausstellung, nie entsprechend gewürdigt habe. Und so hat sich Bäck namens des Literaturkreises an die Verwirklichung dieser Gedenkausstellung gewagt.

Drei, die wichtig waren

Alfred Mikesch, Böhler-Vorstandsmitglied, war Kulturschaffender, Kulturpolitiker und Volksbildner. Er hat in der Nachkriegszeit Kultur im öffentlichen Raum in Kapfenberg nachhaltig positioniert. Er gründete die Musikschule und die Stadtbibliothek, förderte das Orchester, kaufte Kunstwerke (und Künstler) für die Stadt an und war selbst Lyriker und Übersetzer aus dem Amerikanischen. Museumsleiterin Helga Papst hat Erinnerungen an Mikesch zusammengestellt, gezeigt wird auch eine Videoinstallation über ihn.

Willi Kandlbauer hingegen war ein ganz Stiller. Der begabte Lyriker und Maler war aber nicht nur einer der literarischen Pioniere Kapfenbergs, er war auch ein Pionier des Umweltschutzes, der für den Erhalt etlicher Orchideenbiotope auf die Barrikaden gegangen war. Seine Bilder hat sein Sohn Helmut Kand kuratiert, die Laudatio wird der Grün-Abgeordnete Peter Pilz, ein gebürtiger Kapfenberger, halten, und Rüdiger Mendel liest Kandlbauer.

Edi Ferstl, langjähriger Obmann des Europa-Literaturkreises, war Arbeiterdichter in besten Wortsinn. Sein großes Projekt, die Veröffentlichung seines Buches „Ende und Anfang“ stoppte der Tod. Der Literaturkreis will das Werk vollenden. Bäck und Ruth Barg werden heute Edi Ferstl in Erinnerung rufen.

ULF TOMASCHEK




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