Die Entdeckung der Langsamkeit

von Sten Nadolny
Rezension von Karl Forcher

„John Franklin war schon zehn Jahre alt und noch immer so langsam, dass er keinen Ball fangen konnte“

So beginnt Sten Nadolnys Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit.“

Was kann aus einem solchen Jungen wohl anderes werden als ein Versager?

Doch weit gefehlt: Dieser Junge, John Franklin, wird Seefahrer und kämpft mit der britischen Marine bei der Schlacht von Kopenhagen 1801. Dieser Junge, der in seiner Bedächtigkeit so stark und beständig ist, macht sich mit zwei Schiffen auf die Suche nach der legendären Nordwestpassage. Ihm gelingt nach Aufgabe der Schiffe der Marsch durch die eisige kanadische Wildnis, das Überleben trotz widrigster Umstände.

Dieser Junge wird in reifen Jahren Gouverneur der Sträflingskolonie Tasmanien. Zu guter Letzt bricht er nochmals auf, um die Nordwestpassage zu finden – und verschwindet spurlos im ewigen Eis.

 

1983 veröffentlichte Sten Nadolny seinen Bestseller. Gemäß dem Motto Langsamkeit habe ich das Buch im Dezember 2008 bei Donauland gekauft und 2012 gelesen – und war begeistert. Wenn Sie es noch nicht gelesen haben – tun Sie es! Aber lassen Sie sich Zeit, überstürzen Sie nichts! Bestaunen Sie Nadolnys Sätze auf der Spur des tolpatschigen Jungen, der zum Helden wurde, in angemessener Langsamkeit. Hudeln Sie nicht!




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