Unsentimentale Geographie

von Hans Bäck
Rezension von E X T E R N

SoralPRO Verlag, Graz

ISBN 978-3-903223-64-6

Ich habe mich nun intensiv mit dem Buch beschäftigt und einiges hat mich sehr beeindruckt. Es ist meiner Meinung nach eine gelungene Darstellung wichtiger Ereignisse aus dem Leben des Schriftstellers in den verschiedensten geographischen Standpunkten der Erde. Eben eine „unsentimentale Geographie”. Wenn man aber genauer und sehr aufmerksam liest, findet man im Gegenteil sehr viel Sentiment, die von jedem Leser anders empfunden werden wird. Es wird Leser geben, die zuerst mit einem Schmunzeln und dann sehr genau, die persönliche Entwicklung des Jugendlichen während seiner ersten Abenteuer im selbstständigen Leben, in seinen Berufskarrieren, im Familienleben bis zum reifen Schriftsteller, der auch kritisch sein kann, mit verfolgen werden. Andere Leser werden von seiner Naturliebe – vor Allem die Berge – begeistert sein und viele werden Orte wiedererkennen, wo auch sie schon waren oder in ihnen wird die Neugier geweckt, ebenfalls auf Entdeckungsreise zu gehen. Auch die Leser, die sich für Geschichte und geopolitische Zusammenhänge und Kultur interessieren werden nicht zu kurz kommen. Der Schriftsteller beschreibt in sehr klaren einfachen Worten, wie oft unter politischen Weltentscheidungen Menschen unter nicht von ihnen gewollten Auseinandersetzungen Jahrzehnte oder auch Jahrhunderte entsetzlich leiden mussten. Dies auch oft in unserer Nähe. Ich war meinem Schicksal dankbar, dass ich in Westeuropa im Frieden, zwar in einfachen Verhältnissen, aber ohne Existenzängste aufwachsen und leben konnte. Obwohl ich mich gerne mit Geschichte befasse, ist mir erst in den letzten 10 Jahren wirklich bewusst geworden, wie wenig wirkliche Informationen man als normaler Mensch in den Medien erhält. Ich hatte es geahnt, aber der wirkliche Anstoß, mich mit unserer wahren Geschichte zu beschäftigen, gaben mir die Biographien von Julius Kugy und Rudolf Baumbach. Ich sollte die Geschichte von unserem deutschen Verein in Trieste zusammenstellen und viele Fragen brachten mich dazu, gerade diese beiden Persönlichkeiten zu betrachten. Nun zu meiner großen Überraschung und auch Freude sind mir Rudolf Baumbach und Julius Kugy in diesem Buch begegnet und auch eine sehr ergreifende Beschreibung vom Karst und Triest, die Stadt, die seit 40 Jahren meine Wahlheimat ist. Viele Orte und Begebenheiten in dem Buch sind mir nicht bekannt. Aber sie haben mich neugierig gemacht. Andere Orte, die ich kenne, sind so genau geschildert worden, dass ich der Überzeugung bin, dass man sich keinen besseren Ratgeber für eine individuelle Entdeckungsreise wünschen kann.

 

Ilona Grosser, Trieste




Zurück zur Übersicht