01. 07. 2019 - Tage der deutschsprachigen Literatur
Tage der deutschsprachigen Literatur
Wenn ein Kasten im Weg steht ...
Natürlich, für bundesdeutsche Leser muss der Kasten zu einem Schrank werden, eh klar. Aber der Text der Birgit Birnbacher ist wirklich ein Beitrag, der das Preisgeld – immerhin € 25 000,- wert war.
So, sie sind wieder über die Bühne gegangen, die 43. Tage der deutschsprachigen Literatur, früher als Bachmannpreis bekannt. Und der Hauptpreis wird noch immer – Gott sei Dank – nicht nur in der Verkehrssprache als DER Bachmannpreis gehandhabt. Und das ist gut so und soll auch so bleiben. Was sonst zu bemerken wäre?
Interessant ist, dass etliche so genannte arrivierte Autorinnen/Autoren (und ab dieser Stelle schreibe ich nimmer gendergerecht) mit Bomben und Granaten durchgefallen sind, sie kamen tlw. nicht einmal auf die Shortlist. Wobei die Bomben und Granaten eh sehr harmlos ausgefallen sind! In einem Pausengespräch fragte ich einen Juror ob es womöglich eine Sprachregelung gäbe, nach der die Jury einen Schmarrn keinesfalls als solchen bezeichnen dürfe. Es wurde vehement verneint, doch blieben sie bis zum Ende sehr zahnlos. Na ja, einzelne Wortmeldungen ließen erahnen, dass der Juror gar nicht glücklich war mit einem vorgetragenen Text. Apropos Vortrag: Es stimmt schon, im Vergleich zur Frühzeit des Bewerbes (immerhin bin ich seit 1984 fast immer dabei gewesen), haben die Autoren ganz erheblich an ihrer Performance gearbeitet. Bestimmt auch unter Mithilfe der Verlage und Agenturen, nehme ich an. Wobei Performance natürlich einschließt, dass manche Lesenden mit einem unerträglichen Pathos ihre Texte vortrugen! Da war es schon so, dass wir im ORF Theater oder zu Hause beim Fernseher (3 SAT übertrug wieder live) auf die Uhr blickten, wie lange das noch dauern würde.
Am Sonntag wurde in den Schlussinterviews mehrfach betont, es sei „ein guter Jahrgang“ gewesen. Nun, es stimmt, es gab schon schlechtere, doch sind immer noch Texte dabei, wo man sich als Zuhörer fragt, wie schafft der das durch die Vorauswahl? Welche Kriterien spielen da wirklich mit, wen ein Juror auswählt? (oder mit womöglich leichten Druck von Verlagen „vorschlägt“)
Interessant war, festzustellen, dass seitens der Jury immer wieder der Satz fiel „Die Geschichte kennen wir“ – ist die Literatur mit ihren Themen wirklich am Ende und ist alles schon geschrieben? Ich glaube es nicht, auch wenn manch Themenwahl anregt darüber nachzudenken. Beispiele gefällig? Nun der an sich brillante Text von L. Fischer, der uns in die Kunst des Fliegenfischens einführte. Aber es reichte durchaus für den 2. Preis!
Köstlich sind immer wieder die Wortspenden der Juroren, mit denen sie ihre Beiträge würzen – und so nebenbei mit ihrer Belesenheit glänzen. Bitte sehr, wenn diese sieben Damen und Herren nicht in der gesamten deutschsprachigen Literatur (und darüber hinaus) zuhause wären, wer denn dann!
Bespiele gefällig? „Die Erhabenheit ist eine Reaktion auf das Unsagbare“ oder „Menschen, die immer Recht haben, schreiben schlechte Bücher“.
Adjektivorgien, ja das gab es auch noch! Ist anscheinend nicht zu vermeiden!
Ganz kurz zu den Preisträger-Texten:
Birgit Birnbacher „Der Schrank“
Leander Fischer „Nymphenverzeichnis Muster Nummer eins mit Goldknopf“
Julia Jost „Schakaltal“
Yannic Han Biao Federer „Kenn ich nicht!“
Der Publikumspreis fiel verdientermaßen an Ronya Othman für ihren Beitrag „Vierundsiebzig“ über das Erleben des IS Terrors am Beispiel einer jesidischen Familie.
Alles in allem, es waren trotz unangenehm tropischer Temperaturen, spannende Tage, sowohl im ORF-Theater in Klagenfurt, als auch zu Hause vor dem Fernseher!
Hans Bäck
03. 04. 2019 - [Presse-Artikel] Reibeisen - WOCHE.at
Presseartikel WOCHE - Bruck an der Mur
29. 03. 2019 - [Presse-Artikel] Reibeisen - Kleine Zeitung Mürztal
Presseartikel Kleine Zeitung
02. 02. 2019 - Reibeisen Nr. 36
Am 12. April 2019 erscheint die 36. Ausgabe des Kulturmagazins „Reibeisen".
Im allgemeinen Literaturteil werden Textbeiträge folgender Autorinnen und Autoren zu finden sein:
Dirk Alt, Alexandra Anvari, Regina Appel, Michael Arenz, Ruth Barg, Danielle Barthel, Dirk-Uwe Becker, Elin Bell, Ines Beyer, Katharina Bosch, Jimmy Brainless, Stefan Breitenfeld, Wilhelm Brenner, Manfred Chobot, Gerhard Dick, Jens Dittmar, Karl Drechsler-Mörwald, Wiebke Drucker, Raoul Eisele, Anna Felnhofer, Sabina Fudulakos, Dietmar Füssel, Thomas Gföllner, Katharina Goetze, Josef Graßmugg, Christl Greller, Simon Guerel, Irena Habalik, Elisabeth Hafner, Joachim Gunter Hammer, Anke Harnisch, Holger Hartenstein, Julia Hintermayer, Marina Ivkić, Markus Jäger, Gerald Jatzek, Marlies Jensen-Leier, Marlies Joepen, Harald Jöllinger, Wolfdietrich Jost, Andreas Kircher, Jörg Kleemann, Barbara Klein, Ingrid Maria Kloser, Kristiane Kondrat, Dietwin Koschak, Isabella Kramer, Mira Jana Krassnig, Friederike Krassnig, Norbert Leitgeb, Dominik Leitner, Sepp Maier, Nicole Makarewicz, Anastasiya Maria, Susanne Mathies, Otmar Matthes, Wolfgang Mayer-König, Eberhard Mayr, Eva Meierhofer, Kerstin Meixner, Eline Menke, Ela Meyer, Brigitta Michel-Schwartze, Peter Mitmasser, Karl Mittlinger. Miklos Muhi, Andreas Müller, Manuela Nimmervoll, Elvira Nüchtern, Milena Orlando, Martin Peichl, Karl Plepelits, Mechthild Podzeit-Lütjen, Ulla Puntschart, Francesca-Maria Raffler, Sabine Reyher, Florian Josef Rinderer, Johanna Ruano Rodriguez, Kaia Rose, Artur Rosenstern, Simon Sailer, Marlen Schachinger, Marlene Schulz, Therese Schwarz, Martina Sens, Sophie Spitzer, Maria Stalder, Achim Stößer, Marlies Strübbe, Christine Teichmann, Thyra Thorn, Henriette Tomasi, Johannes Tosin, Ulrike Toth, Adi Traar, Helmut Türk, Sigrid Uhlig, Wolfgang Uster, Martin A. Völker, Heinrich von der Haar, Stephan Vonschallen, Johannes Wally, Stephanie Michaela Weiß, Rudolf Wiedner, Peter Paul Wiplinger, Johannes Witek, Johanna Wurzinger, Tabea Zeltner, Alfred Zoppelt
01. 02. 2019 - Zu ebener Erde - Christine Teichmann
"Zu ebener Erde" - der neue Roman ist erschienen!
Zu ebener Erde
von Christine Teichmann
So ungehemmt der Schauspieler Idomeneo Parsenus auch in jeder Rolle aufgeht, so grandios versagt er im wirklichen Leben als Vater und als Partner. Es bleibt seinen Kindern, Ida und Gabriel, überlassen, Sein und Schein auseinanderzuhalten und herauszufinden, wer sie für sich und für einander sind, was mit der Mutter geschah und nicht zuletzt, wie sie Sexualität leben können und wollen. Die Zeit, in der Gabriel ein Praktikum macht, wird zu einer Wendezeit für das geschwisterliche Paar. Die pointierte und messerscharfe Beschreibung dieses Sommers im Küchenbetrieb eines Kärntner Hotels gerät zu einer psychologischen Darstellung der Ich-Findung Gabriels. Eingespannt in einen trostlosen Alltag und fragwürdige sexuelle Erfahrungen wird die Sehnsucht nach der Schwester übergroß. Bis er schlussendlich, zu ebener Erde angekommen, entdeckt, wer er sein darf.
Preis: AT € 22,50 / DE € 21,88
ISBN13: 978-3-903144-73-6
Erscheinungsdatum: 01.02.2019
Lesung aus dem Roman: 4. April 2019
GLÜCK
Lavinia Braniste (RO), Christine Teichmann (A) und Ilse Kilic (A)
Kulturzentrum bei den Minoriten / Literatur
Mariahilferplatz 3, A-8020 Graz
www.kultum.at
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